Schiefe Haltung - warum Symmetrie wichtig ist

Was ist Schiefe? Schiefe könnte man auch als Asymmetrie bezeichnen. Wenn der Körper nicht symmetrisch ist, zum Beispiel wenn ich stehe und etwas mehr nach links geneigt bin, oder wenn ich leicht nach vorne gebeugt bin, oder eine Hüfte enger ist als die andere. Manchmal ist die Schiefe kaum wahrnehmbar, manchmal ist sie sehr augenfällig. Wir alle haben irgendwo ein kleineres oder grösseres Ungleichgewicht im Körper.

Woher kommt die Schiefe?

Eine Asymmetrie im Körper kann viele Ursachen haben:

  1. Fehlhaltungen: Häufiges Sitzen in einer ungünstigen Position oder das Tragen schwerer Lasten einseitig kann zu einer schiefen Haltung führen.

  2. Verletzungen: Frühere Verletzungen oder Traumata können die Ausrichtung des Körpers beeinflussen und zu Asymmetrien führen.

  3. Skoliose: Eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule kann zu einer schiefe Haltung führen.

  4. Beckenschiefstand: Ein ungleichmäßiger Stand des Beckens kann die Ausrichtung des gesamten Körpers beeinflussen.

  5. Fussfehlstellungen: Probleme wie Plattfüsse oder Überpronation können zu einer asymmetrischen Belastung der Beine und Wirbelsäule führen.

  6. Genetik: Manche Menschen haben von Natur aus eine asymmetrische Körperstruktur, die zu einer schiefen Haltung führen kann.

  7. Stress und Spannung: Emotionale Belastungen können sich körperlich manifestieren und zu Verspannungen und Fehlhaltungen führen.

  8. Mangelnde Bewegung: Ein Mangel an Bewegung und körperlicher Aktivität kann dazu führen, dass bestimmte Muskeln verkümmern und andere überlastet werden, was zu Asymmetrien im Körper führen kann.

  9. Schlechte Ergonomie: Eine schlechte Arbeitsplatzgestaltung oder falsche Schlafpositionen können ebenfalls zu einer schiefen Haltung beitragen.

 

Was sind die Auswirkungen von einem schiefen Körper?

Eine schiefe Körperhaltung kann eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf den Körper haben. Rückenschmerzen, Nacken- und Schulterbeschwerden sowie Kopfschmerzen sind häufige Folgen einer asymmetrischen Ausrichtung des Körpers. Durch die ungleichmässige Belastung der Gelenke können auch langfristige Probleme wie Arthrose entstehen. Die Beweglichkeit kann durch eine schiefe Haltung eingeschränkt werden, was zu weiteren Beschwerden führen kann.

Auch die Atmung und die Verdauung können durch eine schlechte Körperhaltung beeinträchtigt werden. Atemprobleme und Verdauungsstörungen können die Folge sein. Energiemangel und verminderte Leistungsfähigkeit können ebenfalls durch eine asymmetrische Körperhaltung verursacht werden, da Bewegungsabläufe ineffizienter werden.

Neben den physischen Auswirkungen kann eine schiefe Haltung auch psychische Probleme verursachen. Ein gestörtes Selbstbewusstsein und ein negatives Körpergefühl können sich auf die mentale Gesundheit auswirken.

Ausserdem kann eine schiefe Körperhaltung beim Reiten zu einer ungleichmässigen Gewichtsverteilung auf dem Pferd führen. Das Pferd wird versuchen, dies auszugleichen und selbst eine asymmetrische Körperhaltung einnehmen. Dies kann die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter beeinträchtigen.

 

Was kann man dagegen tun?

Grössere Asymmetrien solltest du sicher von einem Arzt, Osteopathen oder Physiotherapeuten behandeln lassen. Kleinere Schiefen, die zum Beispiel durch vermehrtes Sitzen auftreten oder durch Muskelverspannungen entstehen, kannst du jedoch selbst mit Yoga ausgleichen. Wir gehen hier nicht auf die einzelnen Asanas ein, da dies den Rahmen sprengen würde. Ich gebe dir hier jedoch Informationen darüber, wie du in einer regulären Yoga-Stunde deine Asymmetrien erkennst und ausgleichen kannst. Als Übungen eignen sich alle Asanas, die man auf der linken sowie auf der rechten Seite macht - zum Beispiel Baddha Konasana. Dabei sitzt du auf dem Boden, die Fusssohlen berühren sich und die Knie fallen nach aussen zur Seite hin ab. Ein Knie wird einfacher zum Boden sinken - diese Hüfte ist offener oder lockerer. Du kannst nun auf das andere Bein etwas Gewicht geben, zum Beispiel in Form eines Dinkelkissens oder eines anderen Gegenstandes. So dehnst du die weniger offene Hüfte mehr aus. Merke dir alle Übungen, bei denen du einen grossen Unterschied zwischen links und rechts spürst und mache die Seite, die weniger gut geht, länger. Auf diese Weise gleicht du den Körper langsam wieder an seine ursprüngliche Asymmetrie an. Oft hilft es auch, deine Yogalehrerin zu fragen, ob du schief bist - denn manchmal spürt man nicht, dass man mehr zu einer Seite neigt. Daher ist es gut, regelmässig an physischen Stunden mit einer Lehrerin teilzunehmen.

Bei den Yogastunden bei den Reiten & Yoga Retreats achten wir besonders auf solche Asymmetrien und zeigen dir Möglichkeiten auf, wie du diese ausgleichen kannst - sowohl für dich als auch für dein Pferd.

In diesem YouTube Video zeige ich dir 4 Dehnübungen aus dem Yoga, die dir helfen, deinen Körper wieder ins Lot zu bringen.

Posted on February 16, 2024 .