Müssen, Struktur & Freiheit

Diesen Blogpost über "Müssen, Struktur & Freiheit" habe ich Ende Mai letzten Jahres geschrieben. Oft fange ich Texte an und speichere sie irgendwo mit der Absicht, sie später fertig zu schreiben… Du kennst das sicher auch: Du beginnst etwas und lässt es dann liegen. Du setzt dir Ziele, machst den ersten Schritt und hörst dann wieder auf. Wir lassen uns schnell entmutigen und denken, dass wir es nicht können, dass es immer dasselbe ist und nie etwas daraus wird… Vergiss nicht: Das sind keine leeren Worte, dein Unterbewusstsein hört mit und speichert die Botschaft ab. Dadurch ziehst du mehr davon in dein Leben. Und das möchtest du nicht, oder? Sag stattdessen: "Das kann ich noch nicht." So schliesst du die Tür nicht ganz, sondern lässt sie einen Spalt offen. Manche Dinge brauchen mehrere Anläufe.

Denke daran: "A winner is just a loser who tried one more time." Gib nicht zu schnell auf. Versuche es noch einmal. Dank dieser Methode kannst du auch diesen Blogpost lesen, der sonst irgendwo in meinem Archiv gelandet wäre.

Hier geht's los:

"Müssen, Struktur & Freiheit"

Die letzten Wochen waren geprägt von Veränderung - innerer Veränderung. Ich habe viel Luft in meinem Horoskop und Zigeunerblut in den Adern; das macht Veränderungen für mich einfach. Ich bin dankbar für diese Voraussetzungen und nehme Änderungen meistens dankbar an. Aber was genau hat sich verändert? Ich muss nicht mehr.

In meinem letzten Horsemanship & Personal Growth Kurs mit Ilena habe ich intensiv in Einzelsessions mit den Teilnehmerinnen gearbeitet. Es war berührend zu sehen, wie viel Heilung stattfand und wie viel freier die Damen danach waren. Bei Coaching-Sitzungen passiert jedoch nicht nur viel bei den Coachees, sondern auch beim Coach. Ich war noch nie ein Freund der Ansicht, dass es eine Hierarchie in Coachings oder anderen therapeutischen Settings gibt. Sicher, jemand hält den Rahmen und ist verantwortlich für die Sitzung, aber sind wir nicht alle einfach Menschen auf dem Weg? Dürfen wir nicht alle voneinander lernen?

Ich habe immer sehr viel von meinen Gegenübern gelernt und dafür bin ich sehr dankbar - auch in dem oben angesprochenen Kurs. Ich habe schon lange nicht mehr so viele Sessions hintereinander gegeben, daher war es auch für mich anspruchsvoll und eine Herausforderung, ein "gutes" Gegenüber zu sein. Ich vertraue stets auf meinen Instinkt; ich weiss, dass er genau das aus meinem Repertoire an Wissen, Methoden und Tools herausholt, was ich brauche.

Ich schöpfe aus mehr als 10 Jahren Erfahrung als Yogalehrerin, Shiatsu-Therapeutin und Coach im Bereich Körperpsychotherapie. Ich habe zwei Jahre lang in einer psychiatrischen Klinik Menschen begleitet, etwa 1000 Yogastunden in Studios unterrichtet sowie ebenso viele Coaching- und Shiatsu-Behandlungen durchgeführt und ungefähr 140 Retreats geleitet. Ich weiss, dass viel in mir steckt und vertraue darauf, dass sich das Richtige zeigt.

Das war nicht immer so. Oft war ich unsicher darüber, was ich tun sollte; versuchte mit Plänen, Schemata und anderem herauszufinden, was richtig ist. Das war mein Weg - ich wollte alles gut und richtig machen und dachte oft: Andere wissen es besser; es muss doch ein Schema geben, nach dem man alles richtig machen kann.

Ich denke am Anfang ist es wichtig Richtlinien zu haben; am Anfang ist es wichtig ein Schema zu haben wie man eine Yogastunde aufbaut - wie in den 4 Stufen des Wissens: 1 Nicht wissen dass man nichts weiss; 2 Wissen dass man nichts weiss; 3 Wissen was man weiss; 4 Intuitives Wissen.

Ich bin dankbar an diesem Punkt zu sein und es auch zu spüren. Dank diesem Wissen bin ich entspannter geworden - auch dank den Erfahrungen in der HMS & PG Woche (Horsemanship & Personal Growth). Ich habe gesehen wie stark ich noch im Muster von "ich muss" festhänge - wie oft ich das sage, denke oder fühle.

Als mir dies bewusst wurde und ich es mit den Teilnehmerinnen mittels EFT (Emotional Freedom Technique) bearbeitete, durfte ich es auflösen. Ich falle immer noch in alte Muster zurück und beginne zu rennen und zu müssen - aber im Grossen und Ganzen bin ich viel entspannter geworden.

Ich habe viele Excel-Listen aufgegeben; für gefühlt alles hatte ich eine Liste - von meinen Ausgaben über mein Gewicht bis hin zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder der Entwicklung meiner Aktienkurse. Mir wurde bewusst wie sehr ich mich selbst kontrolliere und mich in einer Fülle von Listen verstricke.

An einem Tag wurde mir klar: Die Listen können weg! Es fühlte sich befreiend an; einfach löschte ich den Link in meiner ToDo-Liste zu den Listen. Kein Schlaftracking mehr; kein Tracking meiner persönlichen Ausgaben mehr.

Gewisse Dinge bleiben natürlich bestehen - wie das Nachtragen von Geschäftsausgaben (sonst wäre der Druck vom Steueramt wohl etwas stark ;) ). Am Anfang kam ein Gefühl von Angst und Stress hoch: Ja aber was wenn ich… noch brauche? In diesem Moment vertraute ich darauf, dass ich behalte was wirklich wichtig ist (wie eben Dinge für die Steuern) aber das andere einfach loslassen kann.

Nach der ersten Angst kam die Freiheit - hinter der Angst liegt die Freiheit! Nun kann ich einfach aufstehen ohne an zig Morgenroutinen gebunden zu sein. Was dann kommt? Je nachdem… Manchmal lese ich; manchmal schaue ich einen Teil des EFT-Kurses an dem ich gerade teilnehme; manchmal schreibe ich oder erledige bestimmte Aufgaben.

Was jedoch nie passiert ist das Checken von Nachrichten - das kommt erst später! Zuerst mache ich Dinge für mich selbst; dann kommt das Äussere dran. Wenn Retreats anstehen ist das anders; aber wenn keine Retreats geplant sind und "Freizeit" herrscht nutze ich diese voll aus.

Diese Freiheit hätte ich schon immer gehabt - aber bisher erlaubte ich sie mir nicht weil immer etwas musste… Wenn man nicht mehr muss darf man!

Es ist ein Weg. Ich sage nicht du sollst nicht mehr müssen; sondern sei wachsam! Überprüfe immer wieder was du tust; wie du dich fühlst. Hol dir Hilfe; lass dich coachen; bilde dich weiter… Wir sind nie "fertig"; wir sind auf dem Weg. Wir dürfen jeden Tag etwas lernen.

Für mich war es Zeit für mehr Freiheit. Vor ein paar Jahren war es die Struktur die mir half alles aufzubauen. Jetzt ist es Zeit sie loszulassen um mehr Freiheit und Intuition zuzulassen.

Wer weiss was als nächstes kommt?

Nachtrag: Immer wieder werde ich gefragt ob ich noch Coachings gebe oder andere Kurse anbiete. Aktuell lasse ich mein Wissen vor allem in die Reiten & Yoga Kurse einfliessen.

Und im Horsemanship & EFT-Kurs den Ilena Ende August leite zeige ich dir wie du EFT anwendest um deine inneren Blockaden zu lösen.

Posted on March 3, 2024 .