Meine Morgen- und Abendroutinen

 

Ich bin ein grosser Fan von Routinen und möchte hier mit dir teilen, welche ich morgens und abends anwende und wie sie mir im Alltag helfen.

 

Routinen sind Handlungsabfolgen, welche wir regelmässig zu einem bestimmten Zeitpunkt ausführen. Gut bekannt ist z.B. “die Morgenroutine” oder weniger spektakuläre das Zähneputzen. Beides sind Aktivitäten, die wir uns antrainiert haben und so wenig kognitive Kapazität benötigen. Denn wer möchte schon viel Zeit damit verschwenden sich jedesmal zu überlegen wie man jetzt die Zähne putzt…

 

Unser Leben ist die Summe von unseren Handlungen. Putzen wir regelmässig die Zähne, sind diese weiss und gesund. Machen wir es nicht, müssen wir mit Löchern und Karies rechnen. Das gleiche gilt für andere Lebensbereiche. Daher lohnt es sich, Routinen in’s Leben einzubauen, die einem da hin bringen, wo man hin möchte.

 

Wenn du also beweglicher in deinen Hüften werden möchtest um einen unabhängigeren Sitz beim Reiten zu haben, kannst du nicht einfach hoffe, dass sich magischerweise deine Hüftmuskulatur dehnt. When nothing changes, nothing changes. Du wirst also regelässig die verschiedenen Muskeln in und um dein Becken und deine Hüfte dehnen. Nach der ersten Session wirst du etwas spüren, vielleicht füht es sich leichter an, vielleicht hast du weniger Schmerzen. Aber du wirst noch nicht die Flexibilität erreicht haben, die du dir wünschst. Diese wird sich nach ein paar Wochen regelmässigem Training einstellen. Aber eben, nur nach regelmässigem Training über einen bestimmten Zeitraum.

 

Damit dies besser geht hilft es, die Dehnübungen - oder das, was du machst um dein Ziel zu erreichen - immer zur gleichen Zeit oder an etwas gebunden machst. Z.B. in dem du die Dehnungen machst während der Kaffe kocht, oder du immer nach dem Zähneputzen noch eine Vorwätsbeuge einbaust. Dies nennt man auch “habit stacking”. Du nimmst eine Routinge, wie eben Kaffe machen am Morgen oder Zähneputzen, und hängst etwas an. Das “Zähneputzen” triggert dann sozusagen die Vorwärtsbeuge. Irgendwann ist auch die Vorwärtsbeuge so automatisiert, dass du gar nicht mehr darüber nachdenken musst.

 

Ich habe mehrere Routinen über meinen Tag verstreut, die meisten am Morgen und etwas weniger am Abend.

 

Meinen Morgen beginne ich am liebsten um 5:45 Uhr. Dann gehört die Welt noch mir, es ist ruhig, sonst ist fast niemand wach. Ich mache mir dann immer einen Kaffe und planen meinen Tag. Ich liebe planen und ich liebe Kaffe. Jeden Tag kann ich also meinen Tag mit etwas beginnen, was mir Freude bereitet. Anschliessend lese ich meine Affirmationen und meine Ziele – und trinke warmes Wasser und später meinen TCM Tee. Wenn ich genügend Zeit habe schreibe ich auch. Ich bin ein grosser Fan von von den Morgenseiten von Julia Cameron. Dazu mehr dann ein andermal.

 

Da mein Kopf am Morgen am aufnahmefähigsten ist, nehme ich mir eine halbe Stunde Zeit um etwas zu lernen. Das ist meistens ein online Programm, oder ich lese etwas. Aktuell mache ich die Ausbildung zum Trust Technique Practitioner und lerne und lese da täglich meine 30 Minuten.

 

Und dann kommt Sport. Das mache ich am wenigsten gerne, aber nachher fühle ich mich immer ready für den Tag. Nun ist es meisten 7.30 Uhr, ich habe meinen Tag geplanen, affirmiert, etwas gelernt und Sport gemacht. Ich habe in dieser Zeit weder meine WhatsApp gelesen noch war ich auf Instagram, Fracebook oder in meinem Mailaccount. Mir ist es wichtig erst die Verbindung nach “innen” herzustellen bevor ich in’s Aussen gehe.

 

Meine Abendroutine ist aktuell im Umbruch. Früher hab ich immer meine privaten Ausgaben eingetragen, aufgeschrieben wie viel ich für welches Projekt gearbeitet habe, notiert für was ich heute dankbar war und etwas auf Social Media rumgesurft. Manchmal hab ich gelesen oder noch ein Hörbuch gehört.

 

Meine Morgenroutine ist mir schon lange heilig. Der Abend war mir bis vor kurzem eher egal. Am Abend bin ich meistens müde und freue mich aufs Bett.

 

Hier in Namibia habe ich aber über BodyMarc von Anna Marciniak gelesen und geübt. Es sind simple Übungen für Körperwahrnehmung. So einfach, dass ich sie erst nicht machen wollte weil ich gedacht hab: “was soll denn das bringen?”. Da ich aber gelernt habe, dass diese abwertende Haltung von meinen rationalen Geist kommt, und ich sie einfach auch ignorieren kann, hab ich die Übungen gemacht. Und sie sind wirklich sehr kraftvoll! Ich mach sie nun täglich am Morgen und am Abend.

 

Und ich habe gemerkt, dass mir meine bisherige Abendroutinge nicht gut tat. Ich habe keine Lust vor dem Schlafengehen noch xls Listen auszufüllen und am Computer zu sitzen. Ich habe mehr Lust Musik zu hören oder Yoga zu praktizieren. Daher hab ich nun das, was ich vorher immer vor dem Schlafen gehen gemacht habe auf früher verschoben, bzw. mache die Listen manchmal auch am Morgen. Am Abend ist irgendwann Schluss mit Technik, dafür mache ich noch etwas für meinen Körper und meine Seele.

 

Routinen drüfen sich ändern. Meine Morgenroutine passe ich regelmässig an und ich denke auch, dass sich meine Abendroutine noch ändern wird, bis ich etwas für mich Passendes gefunden habe.

Wichtig finde ich, dass wir etwas finden, was zu uns und unserem Lebensstil passt. Etwas, was nicht noch mehr Stress kreiert im Sinne von “jetzt muss ich auch noch meditieren”. Oft sind unsere Tage so voll, dass “meditieren” zu noch mehr Stress führt, da man ja eh schon keine Zeit hat. Hier ist wichtig auch einmal etwas zu streichen. Man kann nicht immer nur hinzufügen. Manchmal muss auch etwas weg. Manchmal hat man die Morgenseiten satt oder macht Sport am Abend anstatt morgens.

 

Wichtig ist, dass wir uns nicht überfordern und offen bleiben, etwas anders, zu einem anderen Zeitpunkt zu machen oder ganz weglassen.

Posted on March 19, 2023 .